Ich hätte so gern ein Wrap-Dress, dass sich wirklich wickeln lässt. Kein Kleid in Wickel-Optik. Nein, ich meine so richtig zum Drin-Einrollen. Mit Bindebändern und Schlitz. Nicht dass ein Kleid in Wrap-Optik nicht auch wunderschön aussehen kann und durchaus seine Vorzüge hat, aber ich hätte eben auch gern den Klassiker in meinem Kleiderschrank. Doch momentan gibt es nur die Als-Ob-Variante in den Geschäften. Keine Chance auf ein klassisches Wickelkleid.
Darauf hat mein Anglistikstudium mich nicht vorbereitet!
Schon der erste Blick in die Beschreibung zeigt, darauf hat mein Anglistikstudium mich nicht vorbereitet. Nach intensiver Beschäftigung mit den einzelnen geforderten Schritten voller absurder, noch nie gelesener Vokabeln habe ich nun dies herausgefunden:
crease = falten
baste = heften
stitch = nähen
Absurd ist allerdings, dass ich sehr viel “basten” soll, aber doch nur wenig “stitchen”. Ich entscheide mich auf das Heften größtenteils zu verzichten und gleich zu nähen. Das hatte zwar dummerweise zur Folge, dass ich auch da genäht habe, wo ich hätte bloß “creasen” sollen. Manche Beschreibungen bleiben auch nach der Übersetzung noch ein Rätsel. Mit viel Geduld versuche ich also, dem Konzept Wickelkleid trotzdem auf die Schliche zu kommen. Und tatsächlich kann man es inzwischen anziehen und zubinden. Das mit dem Zubinden ist allerdings insofern erstaunlich, da in der gesamten Beschreibung im Schnittmuster, überhaupt kein Loch für das Band vorgesehen ist. Wie gesagt, Rätselspaß ist das Stichwort. Ein weiteres großes Rätsel ist jetzt noch das Einnähen der Ärmel – aber ich glaube dafür fehlt mir gerade die Geduld …
Und so ging es weiter…